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Gibt es eine Mitte?

Gibt es eine Mitte?

Leben wir in einer Welt voller Polaritäten zwischen Gut und Böse, Ordnung und Chaos, Gesundheit und Krankheit, Kapitalismus im Westen und Sozialismus im Osten, oder lässt sich eine menschliche Mitte finden, um diese Gegensätze zu überwinden?

Gibt es eine Mitte?

Der Mensch ist in seinem Organismus selbst durch verschiedene Pole geprägt, die durch eine einseitige Auslastung Krankheitszustände hervorrufen. Durch eine einseitige Dominanz der Formkräfte des Nervensinnes-Systems wird der Organismus des Menschen krank. Wenn jedoch umgekehrt die Lebenskräfte im Stoffwechsel Gliedmaßen System des Menschen überwiegen, wird daraus ebenfalls ein Krankheitszustand resultieren. Der gesunde Mittelweg ist, durch den dritten Pol, dem ausgleichenden Herzrhythmussystem, ein inneres Gleichgewicht zwischen diesen Kräften zu schaffen, damit der Mensch gesund und in synergetischer Kraft wirken kann.

Gibt es eine Mitte?

In der Organisationspsychologie wurde erforscht, dass auch auf der Unternehmensstrukturebene das Einwirken von Chaos und Ordnung einenentscheidenden Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens haben. Sowohl das einseitige Wirken von Ordnungs- als auch Chaoskräften wirkt negativ auf den Erfolg eines Unternehmens. Es wurde die Theorie der „Chaordic“ neuerlich entwickelt, in der das Wechselspiel zwischen Chaos und Ordnung in einem Unternehmen untersucht wird. Dabei wurde festgestellt, dass es einen dritten Zustand in Unternehmen gibt. Es ist exakt die „Homöostase“ (Gleichgewichtszustand), in der eine Organisation die höchste Performance erzielt. In diesem dritten Zustand können die stärksten innovativen und disruptiven Kräfte entfaltet werden. 

Gibt es eine Mitte?

Analog dazu auf der Makroebene können wir erkennen, dass auch politische Systeme aus zwei Randpolen und einem Mittelpol entstehen. Welthistorisch gesehen wurden bis heute vor allem die beiden Randpole entwickelt. Um ein gesundes Gesamtsystem abzubilden, bedarf es aber ein synergetisches Zusammenwirken aller drei Pole. Ein Blick in die jüngere Geschichte zeigt, dass der eine Pol, der die Formkräfte überbetont, in den Sozialismus und Bolschewismus gemündet hat. Die Überbetonung des anderen Pols führte zum Neoliberalismus amerikanischer Ausprägung.  Das Versagen beider Systeme ist uns heute leidlich bekannt. Allerdings kann keine Rettung erwartet werden durch eine Synthese beider reduktionistischen Systeme. Am Beispiel der V.R. China sehen wir, dass wir uns dann zu einem kapitalistischen und gleichzeitig autoritären Überwachungsstaat entwickeln. Wir können daraus lernen, dass nur durch die Ausbildung eines mittleren dritten Pols die fatalen Konsequenzen aus den einseitigen Systemen vermieden werden können.

Gibt es eine Mitte?

Ist diesem Gedankengang folgend nicht das Gegenteil von böse und krank, gut und gesund, sondern etwas anderes? So wie eine Waage drei Zustände kennt. Sie kippt nach links, sie kippt nach rechts und im dritten Zustand ist sie im Gleichgewicht. Kippt sie nach links, haben wir den amerikanischen Neoliberalismus und das Übergewicht des Lebenspols. Kippt sie nach rechts, haben wir den östlichen Kommunismus und das Übergewicht des Formpols. Dazwischen jedoch liegt ein dritter Bereich, in dem sich in der Vermittlung der Extreme das Gesunde heranbilden kann. Dieser dritte Zustand, der nicht eine Synthese der beiden Extrempole ist, wird nach Rudolf Steiner die „Gliederung des sozialen Organismus“ genannt.

Markus Birnthaler

Categories: HINTERGRÜNDE

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